In den letzten Jahren ist die Installation von Solaranlagen auf Eigenheimen immer beliebter geworden. Dieser Trend ist sehr positiv, da Solarenergie eine saubere und erneuerbare Energiequelle ist. Allerdings ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Solaranlage fachmännisch und korrekt installiert wird. Eine unsachgemäße Installation kann nicht nur die Leistung und Effizienz der Anlage mindern, sondern im schlimmsten Fall sogar gefährlich sein.
In diesem Blog-Artikel werden häufige Fehler und Probleme bei der Installation von Solaranlagen aufgezeigt. Dazu gehören eine falsche Berechnung der Dachlast, schlechter Kabelschutz, ungünstige Platzierung des Wechselrichters und mehr. Der Artikel soll Hauseigentümern dabei helfen, minderwertige Arbeit zu erkennen und nur professionelle Installateure zu beauftragen. Lesen Sie weiter für wichtige Tipps, damit Ihre neue Solaranlage sicher und effizient funktioniert.
Dachlastkapazität prüfen
Vor der Installation von Solaranlagen ist es wichtig, die Tragfähigkeit des Daches zu überprüfen. Die zusätzliche Last durch die Solarmodule sollte dabei beachtet werden.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Dach die zusätzlichen Kilogramm an Gewicht der Module auch tragen kann. Holen Sie gegebenenfalls statische Berechnungen ein, um die maximale Dachlast zu ermitteln. Ein Bauingenieur kann hier unterstützen.
Falls notwendig, sollte das Dach verstärkt werden, bevor die Solaranlage installiert wird. Achten Sie auch auf den Zustand des Dachs. Bei älteren Häusern empfiehlt sich gegebenenfalls eine Sanierung, bevor Paneele montiert werden.
Eine Überlastung des Dachs durch zu viele Module kann gefährlich sein und die Statik des Gebäudes beeinträchtigen. Daher ist es essenziell, die Traglast bei der Planung zu berücksichtigen. Nur so ist eine sichere und dauerhafte Installation gewährleistet.
Solides Befestigungssystem
Eine fachgerechte Montage des Befestigungssystems ist entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit der Solaranlage. Anstatt die Solarpaneele direkt auf die Dachziegel zu schrauben, sollten Haken zwischen den Ziegeln angebracht werden. Diese verteilen das Gewicht der Anlage auf mehrere Dachziegel und verhindern, dass einzelne Ziegel brechen oder sich lösen.
Die Solarpaneele werden dann mit einer Schienenkonstruktion an diesen Haken befestigt. Wichtig ist, dass die Schienen selbst sicher mit dem Dach verbunden sind, indem spezielle Dachhaken verwendet werden. Die Schienen sollten auch untereinander solide verschraubt oder vernietet sein. Nur so kann die gesamte Konstruktion Wind und Wetter standhalten. Bei der Wahl der Befestigungsteile sollte man auf Qualität achten und keine billigen No-Name Produkte verwenden.
Eine fachmännische Montage sorgt dafür, dass die Solaranlage sicher hält und Schäden am Dach vermieden werden. Dies schützt auch vor Folgeschäden im Haus, die durch eindringende Feuchtigkeit entstehen können.
Optimale Wechselrichterplatzierung
Der Wechselrichter sollte an einem kühlen, gut zugänglichen Ort wie der Garage oder dem Keller installiert werden. Vermeiden Sie Orte, an denen der Wechselrichter extremer Hitze, Schmutz oder Feuchtigkeit ausgesetzt sein könnte.
Ein überhitzter Wechselrichter kann an Effizienz verlieren und frühzeitig ausfallen. Schmutz und Staub können die elektronischen Komponenten beeinträchtigen. Feuchtigkeit kann zu Korrosion und Kurzschlüssen führen.
Stellen Sie den Wechselrichter in einem belüfteten Bereich auf, in dem die Hitze abziehen kann. Sorgen Sie für genügend Freiraum um das Gerät herum, damit die Luft zirkulieren kann. Vermeiden Sie enge Schränke oder Ecken.
Die Garage eignet sich gut, da die Temperatur hier meist kühler und konstanter ist als unter dem Dach. Der Wechselrichter sollte auch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Im Keller ist die Temperatur ebenfalls relativ konstant und es gibt in der Regel weniger Staub und Schmutz.
Achten Sie darauf, dass der gewählte Ort für Wartungsarbeiten gut zugänglich ist. Lassen Sie genügend Platz um den Wechselrichter herum für mögliche Reparaturen. Die Verkabelung sollte sauber und geschützt verlegt werden.
Mit der richtigen Platzierung vermeiden Sie Probleme und Ausfälle und sorgen für eine lange Lebensdauer Ihres Wechselrichters.
Kabelschutz
Beim Installieren von Solarmodulen ist es wichtig, die Kabel entlang von Dachkanten und unter den Panels sorgfältig zu schützen. Wenn die Kabel nicht richtig gesichert sind, können sie durch Wettereinflüsse oder mechanische Beanspruchung beschädigt werden.
Es wird empfohlen, Schutzrohre aus PVC oder ähnlichen Materialien zu verwenden, um die Kabel zu isolieren. Diese Rohre sollten entlang der Dachkante und zwischen den Reihen der Solarmodule verlegt werden. Alle Kabel sollten fest in den Schutzrohren befestigt werden, damit sie sich nicht lockern oder herausziehen können.
Zusätzlich zu den Schutzrohren sollten Klammern, Kabelbinder oder andere Befestigungsmittel verwendet werden, um die Kabel in regelmäßigen Abständen zu sichern. Dies hält die Kabel dicht am Dach und verhindert, dass sie herunterhängen oder sich in beweglichen Teilen wie Lüftern verfangen.
Eine sorgfältige Kabelverlegung und -befestigung ist entscheidend, um Kurzschlüsse, Stromausfälle und teure Reparaturen zu vermeiden. Indem die Kabel korrekt geschützt und gesichert werden, kann die Lebensdauer und Effizienz des Solarsystems maximiert werden.
Junction Boxen fachgerecht versiegeln
Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Installation von Solarmodulen ist es, die Verbindungsdosen (Junction Boxen) fachgerecht zu versiegeln. Die Junction Box befindet sich auf der Rückseite jedes Solarmoduls und enthält die empfindlichen Anschlussklemmen und Kabel. Wenn Feuchtigkeit in die Box eindringt, kann es zu Korrosion, Kurzschlüssen und sogar Bränden kommen.
Um dies zu verhindern, müssen die Junction Boxen wasserdicht versiegelt werden. Verwenden Sie hierfür spezielle Versiegelungskits, die für die Verwendung in Solarsystemen geeignet sind. Achten Sie darauf, dass kein Spalt zwischen Gehäuse und Deckel verbleibt. Ziehen Sie außerdem die Verschraubung gut fest, um ein Verdrehen oder Lösen zu verhindern.
Eine sorgfältige Abdichtung der Junction Boxen ist entscheidend, um die empfindliche Verkabelung vor Umwelteinflüssen zu schützen und die Lebensdauer des Solarsystems zu maximieren. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um jeden Anschluss ordnungsgemäß zu versiegeln. Eine nachlässige Installation kann teure Folgeschäden verursachen.
Dokumentation
Stellen Sie sicher, dass Sie eine vollständige Dokumentation der gesamten Solaranlage erhalten und prüfen. Dies sollte Elektropläne, Wartungspläne, Prüfprotokolle und andere relevante Informationen enthalten.
Fordern Sie vom Installationsunternehmen vor der endgültigen Abnahme und Bezahlung der Arbeiten alle Unterlagen an. Ohne diese Dokumentation ist es schwierig, die ordnungsgemäße Installation und Funktionsweise der Anlage zu überprüfen.
Die Elektropläne zeigen die exakte Verkabelung der Solarmodule, Wechselrichter, Zähler und Anschluss an das Stromnetz. Anhand dieser Pläne lässt sich leicht erkennen, ob die Komponenten fachgerecht verbunden wurden.
Der Wartungsplan gibt Aufschluss über empfohlene Wartungsintervalle und erforderliche Prüfungen, um die Solaranlage in einem optimalen Zustand zu halten.
Prüfprotokolle dokumentieren diverse Tests während der Installation, etwa zur Isolationsprüfung, Erdung, Modulleistung usw. Mit diesen Protokollen können Sie sicherstellen, dass die Anlage geprüft und abgenommen wurde.
Eine umfassende technische Dokumentation ist auch wichtig für zukünftige Wartungen, Reparaturen oder Erweiterungen. Ohne detaillierte Unterlagen ist es für andere Elektriker schwierig, die spezifischen Eigenschaften der Anlage zu verstehen.
Bestehen Sie daher vor der endgültigen Abnahme auf eine vollständige Dokumentation. Fehlende oder unvollständige Unterlagen können ein Warnzeichen für eine unsachgemäße Installation sein. Mit einer guten Dokumentation sind Sie auch für die langfristige Nutzung der Solaranlage optimal gerüstet.
Fazit
Keine Kompromisse bei der Installation eingehen. Wählen Sie ein renommiertes Unternehmen für die Installation Ihrer Solaranlage. Überprüfen Sie vor der Beauftragung unbedingt die Zertifizierungen und Bewertungen des Anbieters.
Eine unsachgemäße Installation kann gefährlich sein und hohe Folgekosten verursachen. Mangelhafte Arbeiten können auch dazu führen, dass Ihre Versicherung im Schadensfall nicht zahlt. Investieren Sie lieber etwas mehr Geld am Anfang, um spätere Probleme zu vermeiden.
Lassen Sie sich ausführliche Systemdokumentationen wie elektrische Diagramme, Wartungspläne und Prüfprotokolle aushändigen. So können Sie die Arbeiten besser beurteilen und eventuelle Mängel erkennen.
Mit der richtigen Vorbereitung und einem professionellen Partner können Sie sicherstellen, dass Ihre Solaranlage korrekt installiert wird. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um das passende Unternehmen zu finden. Die Investition in eine fachgerechte Montage zahlt sich langfristig aus.
